Vorträge

Ski: Sport & Kunst – Leidenschaft – Glamour – Athletik, Kunsthistorischer Kommentar zur Bildauswahl des Buches Skisport in der Bildenden Kunst, Symposion: Skisport in der bildenden Kunst, Veranstalter Europäisches Kulturforum Mainau e. V., Marc Hodler Stiftung, Internationaler- und Deutscher Skiverband, Schloss Mainau, 9. November 2005.

Vortrag

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste, für uns dreht sich heute und morgen alles um den Skisport in der Bildenden Kunst. Dass das Skilaufen nicht nur ein irdischer, sondern auch ein ›himmlischer‹ Sport ist, zeigt diese herrliche Zeichnung des norwegischen Karikaturisten Olaf Gulbransson (1873–1958) [Abb. S. 28]. Er stellte Gottvater selbst auf Skier!
In ein wallendes Gewand gekleidet, beherrscht dieser die Szenerie; er gleitet in schnellem Tempo über die sich zu Bergen türmenden Wolken. Dabei nutzt er – wie die Bildunterschrift erklärt – eine unzeitgemäße Methode: die ›Stockreitertechnik‹. Hierbei handelt sich um die sogenannte ›Einstocktechnik‹, die Mathias Zdarsky (1856–1940) – Skipionier und Begründer der alpinen Skilauftechnik – um die Jahrhundertwende entwickelte.1 Um den ›lieben Gott‹ herum sausen niedliche himmlische Wesen, sie tragen Startnummern und laufen natürlich längst mit zwei Stöcken. Einzelne versuchen sich im Skisprung. Publiziert wurde diese Zeichnung im Jahr 1932 (Jg. 37, Nr. 41, 489) in derwohl bedeutendsten deutschen Satirezeitschrift des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Simplicissimus.

Ich freue mich sehr, Ihnen heute – im Rahmen dieses Symposions – anhand ausgewählter Kunstwerke einen bemerkenswerten Bildband zum Skisport in der Bildenden Kunst vorstellen zu dürfen.
Anlass für das Buch ist das Kunst Engagement der Marc Hodler Foundation und das 100-jährige Bestehen des Deutschen Ski Verbandes. Die Idee und das Konzept zu diesem Buch entwickelten Dr. Hubert Brühl, Breitensport-Direktor des Deutschen Skiverbands, und Christian Knauth, Marketingdirektor des Internationalen Skiverbands, gemeinsam mit dem Sportwissenschaftler Professor Dr. Günter Witt. Es war mir eine große Freude, Sie bei diesem Projekt unterstützen zu dürfen. (...)